In ganz Europa werden jetzt Bußgelder bei Verstoß fällig
Vorbei sind die Zeiten, bei denen man sich darauf berufen konnte, den Rasierer oder das Diktiergerät bei sich geführt zu haben. Anfassen reicht jetzt quasi aus, um einen Verstoß zu gerieren. Und das gilt auch bei unseren europäischen Nachbarn. Also bei Urlaubsreisen mit dem Auto sollte der Fahrer seine Finger vom Handy lassen. Denn inzwischen gilt in jedem europäischen Land ein Handynutzungsverbot für den Menschen am Lenkrad. Schweden hat als letztes Land in Europa ein Bußgeld für dieses Vergehen eingeführt – wer telefoniert oder Nachrichten schreibt, zahlt dort jetzt 160 Euro.
Die Augen während der Fahrt nur für Sekunden von der Straße zu nehmen, ist gefährlich – doch viel zu viele Autofahrer tun es trotzdem. Zum Beispiel, um eine Nachricht auf dem Handy zu lesen. Bei einer Fahrgeschwindigkeit von 50 km/h nur drei Sekunden aufs Handy geschaut – schon hat man 42 Meter zurückgelegt. Und meistens dauert es länger, bis man eine Textnachricht gelesen, womöglich sogar getippt hat. Mehr als die Hälfte aller Autofahrer, die ein Handy besitzen, hantiert damit regelmäßig auch während der Fahrt (55 Prozent). Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage.
In Deutschland beträgt das Bußgeld inzwischen 100 Euro, zudem wird ein Punkt auf dem Flensburger Sündenkonto eingetragen. Kommt es durch die Handynutzung aber zu einem Unfall, erhöht sich die Strafe auf 200 Euro und zwei Punkte sowie einen Monat Fahrverbot. Wer auf dem Fahrrad das Handy nutzt, zahlt 55 Euro. Übrigens: Das Verbot gilt nicht nur für Handy und Smartphone, es ist auf Tablet und Laptop erweitert.
Telefonieren darf der Fahrer, wenn der Motor des Fahrzeugs ausgeschaltet ist. Das gilt aber nicht an Ampeln, wenn der Motor durch aktivierte Start-Stopp-Systeme nicht läuft.
Und die Mitgliedsstaaten scheuen nicht, die Bußgelder auch über die Grenzen hinweg zu verfolgen und zu vollstrecken. Wer also sein Urlaubsland liebt und öfter dort ist, sollte sich bei Gelegenheit anwaltlichen Rat einholen.